Sponsoring im Frauenfußball
Warum es eine lukrative Investition ist
Thiago Calderaro
Der Frauenfußball hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt und bietet Unternehmen neue, vielversprechende Möglichkeiten, sich im Sport zu engagieren. Mit einem kontinuierlichen Wachstum der Fanbasis, steigender medialer Präsenz und attraktiven Einstiegskosten wird der Frauenfußball zunehmend zu einer begehrten Plattform für Sponsoren.
1. Wachstumsmarkt Frauenfußball
Die Entwicklung des Frauenfußballs ist beeindruckend. Laut einer Prognose der UEFA wird die Fanbasis des europäischen Frauenfußballs von 2021 bis 2033 um das 2,3-fache wachsen, was bis dahin 328 Millionen Fans bedeutet. Diese Zahlen zeigen das enorme Potenzial, das im Frauenfußball steckt. Für Unternehmen bietet sich hier die Möglichkeit, frühzeitig in einen aufstrebenden Markt einzutreten und von dessen Wachstum zu profitieren.
2. Niedrigere Einstiegskosten bei gleichzeitig hoher Sichtbarkeit
Ein wesentlicher Unterschied zum Männersport liegt in den signifikant niedrigeren Einstiegskosten für Sponsoringrechte im Frauenfußball. Diese geringeren Kosten bieten Unternehmen die Chance, mit vergleichsweise kleinen Budgets eine hohe Sichtbarkeit zu erzielen. Die geringere Konkurrenz und die wachsende Aufmerksamkeit für den Frauenfußball erhöhen die Wertigkeit der Investition. Gleichzeitig ermöglicht die geringere Reichweite eine gezieltere Ansprache von Zielgruppen, was insbesondere für Unternehmen interessant ist, die auf Authentizität und direkte Kundenansprache setzen.
3. Neue Zielgruppen erschließen
Frauenfußball spricht eine zunehmend diversifizierte und kaufkräftige Zielgruppe an. Rund 48 % der 40 Millionen Fußballinteressierten in Deutschland begeistern sich sowohl für den Männer- als auch für den Frauenfußball. Besonders hervorzuheben ist die weibliche Zielgruppe, die im traditionellen Sportsponsoring oft vernachlässigt wurde. Unternehmen, die sich im Frauenfußball engagieren, können diese Zielgruppe gezielt ansprechen und ihre Markenbotschaft in einem Umfeld platzieren, das für Themen wie Chancengleichheit und Female Empowerment steht.
4. Storytelling
Die hohe Authentizität und Nahbarkeit der Spielerinnen machen den Frauenfußball zu einer idealen Plattform für starkes Storytelling. Unternehmen können hier Geschichten erzählen, die sich nicht nur um sportliche Erfolge drehen, sondern auch gesellschaftlich relevante Themen aufgreifen. Dies fördert nicht nur die Identifikation mit der Marke, sondern stärkt auch die Bindung zur Zielgruppe.
5. Nachhaltige Entwicklung und langfristige Partnerschaften
Die kontinuierliche Entwicklung des Frauenfußballs und die damit verbundene steigende Aufmerksamkeit machen es für Unternehmen attraktiv, langfristige Partnerschaften einzugehen. Diese Nachhaltigkeit bietet Sicherheit und Planungskontinuität, die im hektischen Umfeld des Männersports oft schwer zu finden ist. Investitionen in den Frauenfußball zahlen sich langfristig aus, da sie nicht nur zur Entwicklung des Sports beitragen, sondern auch die Marke des Unternehmens über Jahre hinweg in einem positiven Licht erscheinen lassen.
6. Fallbeispiel
Ein Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Frauenfußball ist die Partnerschaft zwischen den HSV-Frauen und der Strategieberatung Deloitte. Diese Kooperation ist besonders kreativ, da Deloitte als „Partner“ auf der Innenseite des Trikots positioniert wird – ein symbolischer Hinweis auf die oft unsichtbare Präsenz des Frauensports im Profifußball. Diese Art des Sponsorings zeigt, dass der Frauenfußball nicht nur als Profisport, sondern auch als kulturelles Gut betrachtet wird, was zu einer stärkeren Identifikation und gesellschaftlichen Bedeutung führt.