Sabrina Wittmann: Pionierin im deutschen Profifußball
Ein historischer Meilenstein
Thiago Calderaro
Sabrina Wittmann hat Geschichte geschrieben. Sie ist die erste Cheftrainerin eines Männerteams im deutschen Profifußball. Als Cheftrainerin des FC Ingolstadt hat sie eine neue Ära eingeläutet und eine Vorreiterrolle übernommen, die weit über die Grenzen des Fußballs hinausgeht.
Frühe Anfänge und die Leidenschaft für den Fußball
Geboren und aufgewachsen in Ingolstadt, begann Wittmann ihre Fußballkarriere beim FC Ingolstadt, wo sie seit 19 Jahren aktiv ist. Als U19-Trainerin der Schanzer hat sie sich einen Namen gemacht und die Mannschaft in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest zur Vize-Meisterschaft geführt. Diese Erfolge legten den Grundstein für ihre weitere Karriere.
"Es gibt keinen Ort, an dem ich lieber hätte debütieren wollen. Ingolstadt ist für mich etwas ganz Besonderes, mein Heimatverein." – Sabrina WittmannDer historische Aufstieg
Nach der Entlassung von Chefcoach Michael Köllner übernahm Wittmann das Ruder beim Drittligisten FC Ingolstadt. Die Vereinsführung entschied sich, der talentierten Trainerin die Chance zu geben, das Team zu führen. Diese Entscheidung markiert einen Wendepunkt im deutschen Fußball, da Wittmann die erste Frau ist, die hauptverantwortlich ein Männer-Profiteam trainiert.
"Wenn Sabrina männlich wäre, wäre alles okay, und es wäre nicht spannend. Aber wir gehen nach Qualität und nicht nach dem Geschlecht." – Ivo Grlic, Sportdirektor des FC IngolstadtHerausforderungen und Erwartungen
Mit ihrem Engagement hat Wittmann nicht nur sportliche, sondern auch gesellschaftliche Verantwortung übernommen. Sie ist sich der Vorbildfunktion bewusst, die sie nun innehat, und möchte den Weg für andere Frauen ebnen.
"Ich glaube schon, dass es an einem Punkt ist, an dem man diese Vorreiterrolle annehmen kann und sollte. Ich fühle mich auch voll bereit dazu." – Sabrina WittmannInka Grings, Ex-Nationalspielerin und selbst Trainerin, äußerte sich ebenfalls positiv über Wittmanns neuen Posten:
"Sabrina wird ihre Rolle meistern, sie kennt die Mannschaft. Ich freue mich riesig, dass der Klub auf Qualität setzt und intern der Trainerin die Möglichkeit gibt, sich zu entwickeln und aufzusteigen." – Inka GringsEin neuer Weg im deutschen Fußball
Wittmanns Ernennung zeigt, dass sich im deutschen Fußball ein Wandel vollzieht. Bisher hatten nur wenige Frauen wie Grings und Imke Wübbenhorst Trainerpositionen bei Männerteams in den unteren Ligen inne. Wittmann hingegen hat nun die Verantwortung für ein Team in einer der drei höchsten deutschen Ligen.
Sportdirektor Ivo Grlic lobte ihre direkte und authentische Art sowie ihr Talent. Er betonte, dass Wittmann die Spieler des Vereins bereits seit vielen Jahren kennt und ihnen in kurzer Zeit ihre Handschrift mitgegeben hat. Diese Nähe und das tiefe Verständnis für den Verein sind entscheidende Faktoren für ihren Erfolg.
Ein Vorbild und Wegbereiterin
Wittmann möchte vor allem durch ihre Arbeit auf dem Platz überzeugen. Sie betont, dass es ihr weniger um Reden, sondern mehr um Taten geht. Ihre Aufgabe sieht sie darin, nicht nur sportliche Erfolge zu erzielen, sondern auch als Vorbild für zukünftige Generationen von Trainerinnen zu dienen.
"Es ist wichtig, diesen Weg zu ebnen; aber weniger mit Reden, sondern mehr mit Machen." – Sabrina WittmannMit ihrer festen Überzeugung und ihrem Engagement hat Wittmann bereits jetzt viele Menschen inspiriert. Die positive Resonanz aus der Fußballwelt zeigt, dass ihr Weg von vielen unterstützt wird. Neben Glückwünschen aus dem eigenen Verein erhielt sie auch zahlreiche Nachrichten von anderen Vereinen und dem DFB.
Die Zukunft von Sabrina Wittmann
Wittmann ist voller Tatendrang und kann es kaum erwarten, wieder auf dem Platz zu stehen. Ihr langfristiges Ziel ist es, dass ihre Arbeit und die sportlichen Erfolge im Mittelpunkt stehen. Sie hofft, dass der Hype um ihre Person bald abnimmt und die Aufmerksamkeit auf das Fußballerische gelenkt wird.
"Ich hoffe, dass wir in einem Jahr hier sitzen und über sportliche Dinge sprechen." – Sabrina WittmannSabrina Wittmanns Geschichte ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Leidenschaft, Talent und Durchhaltevermögen den Weg zu neuen Höhen ebnen können. Ihre Ernennung zur Cheftrainerin ist ein bedeutender Schritt für den deutschen Fußball und ein starkes Zeichen für Gleichberechtigung und Vielfalt im Sport.
Quellen
1. https://www.zdf.de/nachrichten/sport/sabrina-wittmann-cheftrainerin-fc-ingolstadt-fussball-100.html